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Rund um Ausbildung und Beruf
Feb 9

In einer von außen unscheinbaren Lokalität in der Gemündener Altstadt – der früheren Redaktionsstube der Main-Post – hat ein bundesweit einzigartiges Projekt sein Büro eingerichtet. LEILArehaktiv hat das Ziel, Menschen mit multiplen Einschränkungen und verfestigter Arbeitslosigkeit wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen und ins Erwerbsleben zu integrieren. Dieses Projekt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wird landkreis- und länderübergreifend von den Jobcentern Main-Spessart, Miltenberg, Stadt und Land Aschaffenburg, Neckar-Odenwald und Main-Tauber betreut.

Die freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts werden bis zu fünf Jahre lang bei ihrem Weg zurück ins Berufsleben begleitet und unterstützt. Teilnehmen können Menschen mit gesundheitlichen Problemen und vielfältigen Einschränkungen. 210 Plätze sind insgesamt vorgesehen, 30 Menschen aus dem Landkreis Main-Spessart werden seit dem Projektstart im März 2022 vom Büro in Gemünden aus betreut.

Landrätin Sabine Sitter besuchte das LEILArehaktiv-Büro in Gemünden vergangene Woche gemeinsam mit Stefan Beil (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg), Jürgen König (Geschäftsführer Jobcenter Main-Spessart) und Jürgen Schneider (Teamleiter Jobcenter Main-Spessart). Empfangen wurden sie dort von Projektleiter Dr. Andreas Herteux, Daniela Fritz von der Handwerkskammer Service GmbH, die mit der Umsetzung des Projekts beauftragt ist, sowie den drei Projektmitarbeiterinnen vor Ort.

Ulrike Pfeuffer, Theresa Heller und Susanne Palme haben als ausgebildete Altenpflegerin, Psychologin und Krankenpflegerin mit Zusatzausbildung Personal Trainer verschiedene hilfreiche Qualifikationen für die interdisziplinäre Betreuung der Teilnehmenden. Sie führen individuelle Einzelberatung durch, stärken aber auch durch Gruppenaktivitäten das gemeinsame Erleben und das soziale Miteinander. Neben der praktischen Arbeit erfolgt auch eine wissenschaftliche Betreuung des Projekts mit dem Ziel, daraus Schlüsse für die Vermittlung in den Arbeitsmarkt zu ziehen.

„Dieses Modellprojekt ist gut ausgestattet und hilft den Menschen wirklich weiter“, urteilt Jürgen König. „Nach einer Reaktivierungsphase folgt die Stabilisierung und die Begleitung bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt“, erklärt Jürgen Schneider. „Wir haben schon einige Teilnehmende in Praktika vermitteln können.“ Stefan Beil konstatiert: „Die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt führt dazu, dass Arbeitgeber auch Menschen mit Einschränkungen eine Chance geben.“ Auch das Projekt LEILA 50+ in den genannten sechs Jobcentern sei erfolgreich gewesen.

Landrätin Sabine Sitter begrüßte den „sehr hochwertigen Betreuungsschlüssel“ von 1:12 pro Case Manager und die engagierte Arbeit im Gemündener Büro. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir in Main-Spessart Teil dieses bundesweit einzigartigen Projekts sind. Meine Eindrücke sind durchweg positiv. Ich wünsche den Case Managerinnen viel Kraft für ihre Arbeit und allen Teilnehmenden, dass ihnen mit Unterstützung und Begleitung der Weg zurück ins Erwerbsleben gelingt.“

Quelle: Presseinformation des Landratsamtes Main-Spessart